Helen

Mein Name ist Helen und ich bin gerade erst 55 Jahre geworden. Bei mir wurde Anfang September 2015 Eierstockkrebs diagnostiziert und im Oktober, einen Monat nach der Operation, begann ich mit der Chemotherapie. Alles ging so schnell, dass ich es kaum realisieren konnte.
Die Diagnose kam völlig unerwartet. Ich arbeitete hart in einem stressigen Managementberuf und versuchte den Stress durch Walking auszugleichen. Bis Mitte Juli ging es mir gut, bis ich glaubte eine leichte Lebensmittelvergiftung zu haben. Wir waren kurz davor in einem japanischen Restaurant, um die Buchveröffentlichung eines Freundes zu feiern und ich nahm an, dass die krampfartigen Schmerzen und die leichte Übelkeit vom Sushi kamen. Ich ignorierte das für ein paar Tage und brach am Wochenende zu meiner üblichen 10 km Walkingrunde auf. Nach ungefähr zwei Kilometern wurde ich von einer seltsamen Müdigkeit überwältigt. Ich dachte ich hätte es übertrieben und quälte mich nach Hause um mich auszuruhen. Meine Symptome waren immer noch sehr ungenau und unregelmäßig.

Zwei Wochen später war ich aufgebläht und hatte richtige Beschwerden. Meine Hausärztin dachte es wäre wahrscheinlich ein Reizdarmsyndrom und dass ich von der Arbeit gestresst wäre. Zur Sicherheit schickte sie mich zum Bluttest und ich bat darum auch einen CA125 Test hinzuzufügen, da ich in der Menopause war und noch nie auf Eierstockkrebs getestet wurde (natürlich geht man immer vom schlimmsten aus).

Als die Ergebnisse zurückkamen und ich realisierte, dass meine größte Angst wahr war, brach ich in Tränen aus und meine Hausärztin auch. Sie war großartig. Sie schaffte es mir direkt am nächsten Morgen einen Termin für eine Ultraschalluntersuchung zu sichern, die die Diagnose bestätigte. Und schon war ich auf dem Weg zur Behandlung nach London.

Am 09. Oktober begann ich nach einer radikalen Hysterektomie und einer Omentektomie meine 18-wöchige Chemotherapie (6 Behandlungen, eine alle 3 Wochen) -eine Kombination aus Paclitaxel und Carboplatin. Nach einer ausführlichen Online Recherche vereinbarte ich die Anwendung der Kühlkappe bei jeder meiner 6 Behandlungszyklen. Es erschien wie eine winzige, oberflächliche Überlegung, da doch mein Leben am seidenen Faden hing, aber ich bin so froh, dass ich es gemacht habe. Ich hatte Geschichten gehört, dass die Kopfhautkühlung furchtbar unbequem wäre und dass einige Frauen aufgegeben hatten. Auch die Krankenschwestern im Chemozentrum hatten Zweifel a) ob ich durchhalten würde und b) ob es meine Haare retten würde.

Bei der ersten Behandlung nahm ich eine halbe Stunde bevor sie mir die Kühlkappe aufsetzten eine Schmerztablette. Bei den folgenden Behandlungen brauchte ich aber keine mehr. Ja, die Kappe ist kalt, aber so sagt es ja auch schon der Name! In den ersten zehn Minuten fühlte sich mein Kopf sehr eingefroren an. Die Kappe war eng, aber nicht zu eng. (Tatsächlich habe ich die Bänder der Kappe noch ein bisschen enger gezogen nachdem ich gelesen hatte wie wichtig der gute Kontakt zur Kopfhaut ist. Manchmal habe ich die Kappe auch von Zeit zu Zeit nach unten auf den Scheitel gedrückt, um das beruhigende Knirschen der kleinen Eiskristalle zu hören, die sich in der Kappe bilden).

Ich trug die Kappe bei jeder Chemotherapie für mindestens 5 Stunden und ich kann ehrlich sagen es war keine Qual. Eigentlich hat es mich ziemlich ermutigt als 2 Wochen nach meiner ersten Chemotherapie meine Haare nicht ausfielen – ich hatte gelesen, dass die Haare nach dieser Zeit bei vielen ausfallen, die das Kühlkappensystem nicht benutzen – und meines war auch bei der nächsten Behandlung immer noch da. Die Krankenschwestern waren überrascht. „Es kann sein, dass es nicht anhält“, warnten sie mich.

Aber es hielt an. Und hier bin ich, 5 Wochen nach meiner letzten Chemotherapiesitzung und immer noch mit einem Kopf voller Haare. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, wie dankbar ich dem Paxman System bin und der kleinen, eitlen Seite von mir, die sich dafür entschied das Ganze zu versuchen. Chemo ist kein Spaß und ich hatte wirklich ein paar Tiefpunkte während meiner Behandlung (einschließlich 10 Tage im Krankenhaus wegen der Nebeneffekte). Aber in den Spiegel zu schauen und jemanden zu sehen, den ich kenne, einkaufen gehen zu können und Freunde zu treffen ohne direkt als Krebspatient erkannt zu werden, war ein absoluter Segen.

Am Ende fielen mir die Wimpern und die Augenbrauen aus, aber meine Kopfhaare blieben. Und das obwohl ich mir eine Perücke, unzählige Schals und sogar eine „Spirit Mütze“ gekauft habe, um die erwartete Glatze zu verbergen. Tatsächlich beglückwünschten mich die Leute für mein Aussehen – viele wussten gar nicht, dass ich in Krebsbehandlung war, da ich das nur engen Freunden und der Familie erzähl hatte und nicht über meine Krankheit definiert werden wollte.

Ich kann das Paxman Kopfhautkühlsystem nur weiterempfehlen. Jeder ist anders, das sagte mir auch mein Onkologe nachdem ich eine Nebenwirkung von der Chemo hatte, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Ich würde sagen, es lohnt sich auf jeden Fall. Es ist nicht so unangenehm wie man es erwartet, vor allem wenn man es sich oft genug sagt. Sagen Sie sich immer wieder, dass es nicht so kalt ist und nach ca. 5 Minuten fühlt man nur noch die physische Enge der Kappe statt die Kälte. Es ist wie im Meer zu schwimmen: man springt ins Wasser und denkt das Herz bleibt von der Kälte stehen und nach 5 Minuten ist einem warm.

Meine Extratipps:
1. Während der Behandlung verwendete ich eine sanfte, pH-neutrale Spülung ohne Sulphate.
2. Zwischen den Behandlungen wusch ich meine Haare kaum und wenn, dann nur mit lauwarmem Wasser mit einem pH-neutralen Shampoo und Spülung. Natürlich habe ich meine Haare während dieser Zeit nicht gefärbt oder mir Strähnchen gemacht.
3. Ich habe meine Haare entweder ganz natürlich lufttrocknen lassen oder habe einen Fön auf niedrigster Stufe benutzt. Ich habe meine Haare nie heiß geföhnt oder meine Haare kräftig gekämmt oder gebürstet.
4. Jeden Tag nach der Chemo kochte ich mir ein Hühnchen mit Kräutern, Karrotten, Sellerie und Gewürzen, aß das Fleisch und trank die nächsten 2-3 Tage die Brühe. Es ist voller Kollagen und kräftigt die Haut und die Haare.
5. Ich kaufte mir ein Seidenkopfkissen, das kühl und sanft für die Haut ist und angeblich zu weniger Haarbruch führen soll.

Ich weiß nicht ob einer dieser Tipps eine Wirkung hatte, aber ich weiß, dass die Kopfhautkühlung funktioniert hat. Das kann ich daran festmachen, dass ich überall sonst am Körper und im Gesicht die Haare verloren hatte.

Helen, 55